YES, das war es was ich hören wollte nach meinem langen Tag, wofür sich all die Trainingseinheiten, Stunden und Verzicht bezahlt machten. Der ganze Tag war unglaublich, ist wie im Fluge vergangen, keine Sekunde ein mentales Tief, ich war nur bei mir, wie in Trance. Das Publikum egal ob auf der Schwimm- , Rad- oder Laufstrecke war unglaublich, im kleinsten Dörfchen sind viele Menschen trotz Regen und Kälte am Straßenrand gestanden und haben uns angefeuert, sie haben uns ins Ziel getragen. Es war teilweise so berührend, dass ich mit Tränen kämpfen musste.
Wie immer nahm ich beim Schwimmen lieber den längeren ganz äußeren Weg aber dafür keine Prügel. Meine Devise: „Lieber länger schwimmen als ein Ellenbogen oder Ferse ins Gesicht!“ Ganz ruhig und schnell kam ich in meinen Rhythmus, die letzten 200m dann Krämpfe in beiden Waden, die Kälte schlägt zu, rede ständig auf meinen Körper ein, geschafft raus aus dem Wasser nach 1:15! auf ins Wechselzelt, dort schon Helfer und unterstützen uns wie Profis, ab zum Rad und vor zur Aufstiegslinie und jetzt begann der Regen und war ein treuer Begleiter bis auf die letzten 15km der insgesamt 180km Radstrecke. Essen, Trinken nicht vergessen Renate, redete ich ständig auf mich ein, es ist kalt, du musst mehr Essen, der Körper braucht Wärme. Nach 10km Einfahren kam die ca 20km Radstrecke mit dem meisten Höhenmeter der ersten Radrunde. Achtung bei den Abfahrten, Straße nass und rutschig, Laub auf der Straße, der Feind des Radfahrers. Trotzdem ließ ich es laufen, endlich nach einem Jahr habe ich das Gefühl das Rad und ich sind eine Einheit, das gibt Sicherheit! Endlich der Brennberg, der höchste Punkt der Radstrecke, so jetzt nur mehr drei Anstiege aber nichts mehr im Vergleich von vorhin, dann kommt der flache Teil, der aber wieder windanfällig ist. Erinnert mich ein wenig an Podersdorf. In Mintrachin knapp vor Ende der ersten Radrunde da endlich Isabella & Markus, yeahhh, freu mich! Auf zur zweiten Runde, die ich noch weniger bewusst mitbekam, es war alles wie in Trance. Ein wenig zurückschalten Renate, redete ich auf mich ein, du musst noch einen Marathon laufen. Beide Knie begannen zu schmerzen aufgrund der Nässe und Kälte, nicht darüber nachdenken, einfach weiter. Endlich hört es zu regnen auf, die Kleidung wird trockener. Letztes Mal Guggenberger See vorbei, dann nur mehr 10km Regensburg, mein Rad riecht schon den Stall. Kurz vor Ziel wieder Isabella & Markus, yeahhh, freu mich! Rad abgestellt nach 6:29 (Radsplit), alle Helfer sehr hilfsbereit, Run-Bag wird mir gereicht, eine Helferin reibt mir im Wechselzelt die kalten Zehen, bin ganz begeistert über diese Hilfe! Ab in die Laufschuhe und jetzt nur mehr 42km, den größten Teil habe ich hinter mir.
Und auch hier ganz luftig leicht geht in die erste Runde von Vieren, ab in die Innenstadt, hier aufpassen, kleine Kopfpflaster, gefährlich für die Sehnen, so viele Zuschauer die einem beim Namen rufen und dich durch tragen, dankbar lächle ich über jeden persönliche Anfeuerung. Endlich, Christa & Nadine, meine nächsten Fans, ich strahle sie an, weil ich nach wie vor gut drauf bin. Raus in die Einöde vorher noch ein weißes Bändchen um den Arm, dass die Rundenanzahl markiert. In der Einöde, wieder Isabella & Markus, yeahhh, freu mich, meine Unterstützung! Ab km 10 Schmerzen im rechten Seitenband im rechten Knie, wegstecken nicht darüber nachdenken, weiter, Renate, weiter. Das geht schon, vorbei wieder bei Christa & Nadine, ab jetzt bei jeder Labestation Cola/Wasser, gelbes Bändchen, raus in die Einöde zu Isabella & Markus, Cola/Wasser, und wieder rein in die Innenstadt, vorbei bei der FinishLine auf in die dritte Runde, Christa & Nadine, Lächeln ist schon ein wenig gequält, aber noch immer lockeren Laufstil, violettes Bändchen, raus in die Einöde zu Isabella & Markus, wieder rein in die Innenstadt letzte Runde, mein Lächeln wird wieder lockerer, zu Christa & Nadine, grünes und letztes Bändchen, beginne beim Laufen mit Stöhnen meine Schmerzen raus zu atmen, in die Einöde zu Isabella & Markus, die mich anstrahlen und mir zurufen wir sehen uns gleich bei der FinishLine, yeahhh…FinishLine nur mehr 6,7km, Cola/Wasser, Schmerz raus stöhnen bis zum nächsten km, nur mehr 5,7km, nur mehr 4,7km, nur mehr 3,7km, ein Italiener der mich fragt „Are you alive?“…ich kann nur mehr innerlich lächeln und weiter 2,7km, 1,7km, ich höre sie schon die FinishLine, nur 0,7km…endlich darf ich rechts abbiegen zur FinishLine…wow…so viele Menschen, die einem zujubeln, Renate du hast es geschafft, da kommen so viele Emotionen hoch und dann die Worte, die ich hören wollte: „YOU ARE AN IRONMAN!“
© Renate Schneider, +43 676 5075271, info@3trainer.at