1. Einleitung
2. Definition Übertraining
2.1. Nomenklatur-Vielfalt
2.2. Definition der Begriffe
2.2.1. Overreaching (OR) (Überforderung)
2.2.2. Overtraining (OT) (Übertraining)
3. Ursache/Entstehung
3.1. Superkompensation
3.2. Tapering / Regeneration
4. Symptome des Übertrainings
5. Diagnostik von Übertraining
5.1. Physiologische Parameter
5.1.1. Leistungsfähigkeit
5.2. Psychologische Parameter
5.3. Biochemische Parameter
5.3.1. Laktat
5.3.2. Serumharnstoff
5.3.3. Kreatinkinase (CK)
5.4. Immunologische Parameter
5.4.1. Glutamine, Glutamate
5.4.2. Zytokine
5.5. Hormonelle Parameter
6. Therapie von Übertraining
7. Zusammenfassung
8. Literaturverzeichnis
Auf Grund der hohen Leistungsansprüche an die Athletin/den Athleten sind die tlw. höheren Trainingsreize und immer kürzer werdende Regenerationsphasen ein schmaler Grat zwischen Leistungssteigerung und Übertraining. Es wird publiziert, dass bis zu 60% aller Athletinnen/Athleten zumindest einmal in ihrer sportlichen Laufbahn eine leichte Form von Übertraining bereits durchgemacht hatten. Das häufige Auftreten dieses Zustandes lässt bei einigen Sportwissenschaftlerinnen/Sportwissenschaftlern das Aussehen einer normalen Gegebenheit bei Leistungsentwicklung zu. Trotz zahlreicher Publizierungen in allen Medien existieren kaum relevante Hilfestellungen für die Trainerin/den Trainer und der Sportlerin/dem Sportler. Eine weitere Erschwernis ist, dass die vorhandenen Studien auf Grund kurzer Beobachtungszeiträume, geringe Stichprobenanzahl, individuell unterschiedliche Ausprägungen an Übertraining nur bedingt herangezogen werden können. Aus ethnischen Gründen können realitätsgetreue und dadurch aussagekräftige Studien über relevante Indikatoren bzw. Messgrößen zur Vorbeugung von Übertraining nur schwer durchgeführt werden. Leistungsverschlechterungen stellen nach wie vor den Goldstandard dar.
In der Fachliteratur gibt es eine zahlreiche Nomenklatur-Vielfalt für ein und denselben Prozess, zusätzlich erschweren verschiedene Sprachen die begrifflichen Unterschiede. In der englischsprachigen Literatur werden Begriffe wie „Overreaching“ (OR) und „Short-term-Overtraining“ (STO) für die milden und früheren Formen von Übertraining verwendet. Wobei hier noch zwischen „Functional-Overreaching“ (FOR) als planmäßige Trainingsstrategie, bei der nach ausreichender Erholung ein höheres Leistungsniveau erzielt wird, und „Non-Functional-Overreaching“ (NFOR), wo keine positive Adaption erreicht werden kann, unterschieden wird. Für die schwerwiegend spätere Form des Übertrainings kommen im Englischen die Begriffe „Overtraining“ (OT), „Long-term-Overtraining“ (LTO), Stalness Syndrome, Burnout Syndrome zur Anwendung. In der deutschen Literatur werden die Begriffe „Übertraining(-s Syndrom), Überlastungssyndrom, Überbelastungssyndrom, parasympathisches (addisonoides) und sympathisches (basedowianes) Übertraining angewendet.
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